Jeder mag doch Eugen Roth!

Neulich bin ich bei der Arbeit – passenderweise! – auf folgendes Gedicht von Eugen Roth gestoßen, daß ich natürlich mit meiner beeindruckend großen Leserschaft teilen möchte. Gefunden habe ich es in einem Leo Eintrag, als ich gerade etwas anderes gesucht habe. Genau, wie es das Gedicht beschreibt:

Das Hilfsbuch von Eugen Roth

 Ein Mensch, nicht wissend von “Mormone”
Schaut deshalb nach im Lexikone
Und hätt es dort auch rasch gefunden –
jedoch er weiß, nach drei, vier Stunden
Von den Mormonen keine Silbe –
Dafür fast alles von der Milbe,
von Mississippi, Mohr und Maus:
Im ganzen “M” kennt er sich aus.
Auch was ihn sonst gekümmert nie,
Physik zum Beispiel und Chemie,
Liest er jetzt nach, es fesselt ihn:
Was ist das: Monochloramin?
“Such unter Hydrazin”, steht da.
Schon greift der Mensch zum Bande “H”
Und schlägt so eine neue Brücke
Zu ungeahntem Wissensglücke.
Jäh fällt ihm ein bei den Hormonen
Er sucht ja eigentlich: Mormonen!
Er blättert müd und überwacht:
Mann, Morpheus, Mohn und Mitternacht.
Hätt weiter noch geschmökert gern,
Kam bloß noch bis zum Morgenstern
Und da verneigte er sich tief
Noch vor dem Dichter – und – entschlief.

Eugen Roth hat noch viele andere schöne Gedichte geschrieben. Da gibt es einige interessant aussehenden Eugen Roth Bücher bei Amazon.de, die ich mir schon gleich für meinen ersten Gehaltsscheck vormerken kann.

3 Replies to “Jeder mag doch Eugen Roth!”

  1. Das ist toll… :) Mir gings gerade bei Wikipedia so, und dabei ist mir das Gedicht eingefallen, weil meine Mutter es mir früher irgendwann mal vorgelesen hat. Also hab ich gegoogelt, und nun bin ich hier. ;)
    Nett…
    Liebe Grüße,
    Andi

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