2025 KW 42, 43, 44 – Haus, Farben, Elektriker und das Vibe Coding

Hallo, liebe Freunde des Wochenendes! Wieder sind einige Wochen ins Land gezogen, nun melde ich mich endlich wieder. Wir haben inzwischen ein Haus gefunden – vielleicht kein Traumhaus, aber vermutlich groß genug und gut erhalten und der Garten ist immerhin marginal größer als unser derzeitiger Balkon. Nun besitze ich also derzeit ein halbes Haus und eine halbe Wohnung, und in 1-2 Monaten hoffentlich nur noch das halbe Haus – ist ja auch irgendwie teuer auf Dauer.

Sonnenaufgang und Nebel
Den Ausblick werde ich vermissen…

Nun habe ich im Zuge des Hauskaufs also herausgefunden, dass erstens, Sofas manchmal eine Lieferzeit von 8 Wochen haben. Außer bei Ikea. Und dass man zwei Zimmer mit exakt derselben Farbe streichen kann, und sie können trotzdem total unterschiedlich aussehen. Nordfenster machen offenbar ein anderes Licht als Südfenster. Apropos: Wir haben einen brandneuen Vinylboden reinlegen lassen, damit wir keine Fliesensituation im Wohnzimmer haben, und den wollte ich mir also am Freitag anschauen, bevor ich die Rechnung der Handwerker zahle – aber der Maler hatte ihn komplett überklebt, damit er das Wohnzimmer streichen kann! Ich hoffe mal, da ist wirklich ein Vinylboden drunter.

Mit Papier ausgelegter Boden
Unser Vinylboden

Wir hatten außerdem seit vielleicht 10 Jahren das Problem in unserer Wohnung, dass unsere Lichtschalter im Gang herumsponnen. Man musste die drei Lichtschalter im Gang in der exakt richtigen Kombination drücken, sonst ging das Licht nicht an. Das war also stets ein An- und Ausschalten der Schalter, bis das Licht endlich anging, und nachdem wir die Wohnung also bald verkaufen, dachte ich mir: Das kann man eigentlich nicht so lassen, das wäre ja schon gemein für die Nachbesitzer. Also habe ich einen Elektriker kommen lassen. Der erste Elektriker sagte, er hätte keine Zeit. “Es ist ja nicht besonders dringend,” meinte ich, und ließ ungesagt: “Das ist ja schon seit 10 Jahren so.” Aber der Eletriker meinte, er hätte trotzdem unmöglich Zeit und ich soll einen anderen fragen. Also rief ich einen anderen Elektriker an, der meinte, “OK, ich komme am Montag mal vorbei.” Am Montag hat er dann etwa 20 Minuten herumgewerkelt und 137,- EUR später ging es dann. “Kabeldreher”. Ich bin immer noch konditioniert, dass ich mir immer denke “Welchen Schalter muss ich jetzt drücken?” bis mir einfällt, dass ich jeden drücken kann. Die Moral von der Geschicht: Wenn euch irgendwas kleines ärgert, dann lasst es schnell reparieren bevor ihr es 10 Jahre ertragt und dann kaum noch die Reparatur genießen könnt.

Der andere Grund, warum ich zumindest in letzter Zeit immer so beschäftigt war, ist dass meine Bank sich entschieden hat, dass sie das altbewährte Format des Kontoauszugs ändern muss. Früher stand da:

14.11.  Bäcker  -5,90

Jetzt steht unsinnigerweise da:

14.11.  Bäcker 5,90 S

Ich habe der Bank dann gesagt, dass das ja schon etwas schwer lesbar ist, aber die Bank sagt, was sie immer sagt: “Das alte Design ham wir nicht mehr und kriegen wir auch nicht mehr.” (Und in Gedanken: “Bitte sehen Sie von weiteren Anfragen ab.”)

Außerdem ist es nervig, wenn man eine Ausgabe in seiner Bank sucht, und die sagt: “Wenn es nicht in den letzten 3 Jahren war, weiß ich es nicht mehr.” Oder man muss für jede einzelne Anfrage erst wieder den Geheimcode auf dem Handy eingeben.

Also soll Python es richten – ein Programm soll her, das die PDF-Dateien einliest und in übersichtliche Excel-Dateien verwandelt, am besten ein komplettes Jahr pro Excel-Datei. Das geht auch und ich würde das gerne selbst schreiben, aber da ich so wenig Zeit habe, würde es ewig dauern, sich da hineinzufuchsen. Also musste ich tun, was man in Neudeutschland Vibe Coding nennt. Man schreibt ein Programm, obwohl man sich gar nicht auskennt, indem man die künstliche Intelligenz beauftragt.

Ich sage mal so: Es war ein harter Kampf. Aber jetzt geht es. Die KI meinte dann, “Wir suchen einfach nach einem Datum, TT.MM.JJJJ und einem Betrag xx,xx H oder xx,xx S, und das dazwischen ist dann die Beschreibung, fertig.” Aber natürlich ist es nicht immer so, da manche Firmen aus Spaß an der Freude (oder weil die Daten halt existieren, da kann man sie auch wo reinschreiben) das Datum des Kaufs auch in die Beschreibung schreiben. Und manchmal auch den Betrag. So was:

09.10.2017 CardProcess 09.07.2017 -33,82 09.10.2017 14.56.24 679248EUR 33,82EC 01891117PAN 6414509200022293216SUR LA SEINE//Wien001 12/1920 nicht ACUCC/EPIN/001000

Und dann denkt man, jetzt geht alles, aber auf einmal stürzt das Programm wieder ab wegen irgendeines ungültigen Datums. Bis ich herausgefunden habe, dass die schlaue Bank für einige Transaktionen den 30.2. angegeben hat – als ob es den gäbe! Aber nun geht’s und nun kann ich die Kontoeinzüge umwandeln. Zumindest bis die Bank wieder was ändert – und auch nur bis 2014, weil da war das Format schon mal anders.

Und weil wir es gerade von der KI haben: Ich habe über Check24 ein gutes Angebot für ein Kabelinternet gefunden (was ist besser, Kabel oder DSL?!?) und dann wollte ich das bestellen, damit wir im Dezember Internet haben. Es war aber nicht ersichtlich, wo man das Anfangsdatum des Vertrags angeben kann. Aber natürlich hat Check24 wie alles andere auf der Welt mittlerweise einen KI-Chatbot, den ich dann gefragt habe. “He, hier ist schon der ‘Bestellen’-Knopf, aber ich habe noch keinen Wunschtermin angegeben. Kommt das noch oder gibt es keinen?” Und der Chatbot sagt: “Das kommt noch, keine Sorge. Erstmal auf ‘Bestellen’ drücken und danach den Wunschtermin festlegen.” Spoiler: Das kam nicht mehr. So hatte ich plötzlich ein Internet für ein Haus, das mir noch nicht gehörte. Zum Glück sind die Telekommunikationsfirmen unglaublich freundlich und erreichbar und kulant, wenn man noch nicht Kunde ist.

So, und das war’s eigentlich auch schon. Ich hoffe, euch geht’s gut. Genießt das etwas verregnete Wochenende und bis zum nächsten Wochenrückblick dann!

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