Foscam

Hallo, liebe Freunde des Überwachungsstaats! Heute möchte ich euch von meiner Foscam erzählen, einer praktischen Videokamera, die man in sein WLAN integrieren kann, um seine Wohnung, seinen Garten, seine Kaffeemaschine oder seine Kater zu überwachen. Spoiler: Kater machen nicht viel, wenn sie allein daheim sind.

Meine Kamera ist die FI9818W, und ich muss ganz objektiv sagen: Das Einrichten der Kamera ist eine komplette Katastrophe. Wer den Videofeed über seinen Browser sehen möchte, muss den Internet Explorer verwenden, da irgendein unsigniertes Zertifikat verwendet wird, das von allen anderen Browsern blockiert wird – nur mit Internet Explorer kann man die Blockierung manuell umgehen, auf eigenes Risiko sozusagen. (So oder so ähnlich war es – ist schon eine Weile her, dass ich das gemacht habe.) Auch sonst ist alles recht verwirrend und bis man bei seinem Router einen Port freigegeben hat und was man sonst noch tun muss, kann es sein, dass man sich etliche Haare ausgerupft hat. Übrigens hatte die erste Kamera einen großen schwarzen Fleck im Bild und die zweite ging gar nicht erst an, also das mit der Qualitässicherung haben die Foscam-Leute noch nicht raus.

Zwei Kater auf dem SofaWie dem aber auch sei, wenn man es doch mal geschafft hat, die Kamera zu installieren, funktioniert sie einigermaßen gut und ist ein sehr schönes Spielzeug. Es gibt sogar eine App für Windows-Handys, aber sowohl auf Android als auch auf dem Windows-Handy reagiert die Kamera meist recht langsam, und wenn man die App schließt, bevor sie die Aktion, die man in Auftrag gegeben hat, ausgeführt hat, ist danach oft der Stream kaputt und man muss die Kamera neu starten. Einfacher geht es mit Presets, dann kann man der Kamera sagen, welches Preset man möchte, dann fährt sie flott und ohne Probleme an die Stelle.

Nun habe ich also die totale Überwachung bei meinen Katern eingerichtet und den Tag über gelegentlich hineingeschaut, was sie live im Videofeed anstellen. Am ersten Tag haben sie nichts gemacht, bzw. waren sie nicht im Wohnzimmer, das ich übewacht habe. Am zweiten Tag war ein Tierchen auf dem Sofa in unserem Musikzimmer und hat geschlafen – dann waren meine 2 GB schnelles Datenvolumen aufgebraucht und ich konnte nicht mehr auf den Stream zugreifen.

Cat in timelapseAber selbst ist die Frau: Gestern habe ich meine Kamera so eingestellt, dass sie alle 90 Sekunden zwischen 10 Uhr und 19 Uhr ein kleines Foto macht und auf einen FTP-Server hochlädt. Das hat wunderbar funktioniert, nun kann ich ohne mein ganzes Datenvolumen zu verbrauchen meine Pelzkartoffeln ständig beobachten – zumindest wenn sie in dem Zimmer sind, das überwacht wird. Aber auch hier habe ich mal nachgerechnet: Wenn ich in 9 Stunden, also 32.400 Sekunden, alle 90 Sekunden ein Foto mache, sollte die Kamera eigentlich 360 Fotos machen, wenn ich mich nicht verrechnet habe. Stattdessen hat sie aber nur 203 Fotos gemacht, davon waren acht kaputt und eines der kaputten Fotos lag noch dazu ganz verlassen in einem spontan von der Kamera angelegten Verzeichnis. Aber viel verpasst habe ich so oder so nicht.

Katzen in der NachtAnsonsten ist zu vermelden, dass die Kamera einen sehr coolen Nachtmodus hat, mit dem das Haus (oder der Lieblingskaktus) auch im Dunklen überwacht werden kann, und sie überträgt auch Ton in beide Richtungen. So kann man theoretisch mit seinen Katern reden, wenn man sie beobachtet, aber das fände ich schon etwas gemein. Dann denken sie vielleicht, dass es spukt. Ich will sie ja nicht traumatisieren.

Zusammenfassend ist also zu sagen, dass die Kamera durchaus einige Schwächen hat, aber wenn man sie generell mal zum Laufen bekommt, ist sie sehr kurzweilig und bereitet einem viel Freude. (Zumindest, wenn man wie ich Spaß daran hat, seine Kater zu beobachten. Manche schauen lieber Fußball oder so – aber das muss ja jeder selber wissen!)

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