Lesevergnügen 2017

Wieder neigt sich ein Jahr dem Ende entgegen. Damit ist es auch wieder Zeit, zu schauen, was ich 2017 so gelesen habe! Ich kann gleich verraten, dass ich mein Ziel von 24 Büchern wieder nicht erreicht habe. Aber man braucht eben ein Ziel, auf das man hinarbeiten kann.

The Fountainhead von Ayn Rand

Allein für dieses Buch hab ich ungefähr vier Monate gebraucht. 694 Seiten über Egoismus und gegen den Pöbel. Empfehlen würde ich es jetzt nicht unbedingt, aber da das Buch und Ayn Rand generell ja einigermaßen kontrovers sind, kann man es lesen, um mitreden zu können.

Gunsights von Elmore Leonard

Ein Western vom Autor von “Rum Punch” (auf dem der Film “Jackie Brown” basiert). Fand ich nicht schlecht, hat mich aber auch nicht aus den Socken gehauen.

The Handmaid’s Tale von Margaret Atwood

Ich hab das lange nicht lesen wollen, weil ich mir darunter irgendeinen alten Roman über ein Dienstmädchen im 19. Jahrhundert oder so vorgestellt habe. Dann hab ich aber erfahren, dass es um eine dystopische Zukunft geht und schon fand ich es gleich viel ansprechender. Letztendlich war es furchtbar deprimierend und hat mich ordentlich aufgeregt. Es ist auf jeden Fall empfehlenswert, wenn man mal wieder richtig deprimiert sein will…

Talent is Overrated von Geoff Colvin

Der Gedanke dahinter ist, dass es kein Talent gibt, sondern dass man alles durch bewusstes Üben (“deliberate Practice“) lernen kann. Davon mag man halten, was man will, aber leider liegt das Augenmerk im zweitel Teil des Buches dann eher darauf, wie man seine Kinder zu Wunderkindern macht, statt wie man selbst bewusst übt. Muss man nicht lesen.

I’m Just A Person von Tig Notaro

Ich mag Tig Notaro, seit ich sie zufällig mal 2010 beim Comedy Festival in Melbourne gesehen habe. 2012 ist sie relativ berühmt geworden, weil sie erfahren hat, dass sie Brustkrebs hat, und das dann relativ spontan bei einer Comedy-Show verarbeitet hat. Louis C. K., der damals noch als einigermaßen respektabel galt, hat sie dann überzeugt, die Show zu veröffentlichen und hat sie auf seiner Seite verkauft und ihr jede Menge Erfolg gebracht. Es gibt auch eine sehr gute Doku über ihr Leben und ihre Serie One Mississippi (zu sehen über Amazon) ist auch richtig gut. Das Buch hab ich verschlungen und es ist wohl das beste Buch, das ich 2017 gelesen habe.

The Birthday of the World von Ursula K. LeGuin

Ursula K. LeGuin hat eine grandiose Vorstellungskraft und es ist spannend zu lesen, was für ungewöhnliche außerirdische Welten und soziale Normen und dergleichen sie sich ausdenkt. So viel Einfallsreichtum hätte ich mir zum Beispiel auch für “Mass Effect: Andromeda” gewünscht. Wieso schreibt die gute Frau nicht für Bioware? Das wäre mal was. Das Buch ist jedenfalls eine Sammlung von Kurzgeschichten, von denen ich manche nicht so packend fand und andere, insbesondere die allerletzte, richtig genial. Die heißt Paradises Lost und da geht es um ein riesiges Raumschiff, das vor Generationen von der Erde losgeflogen ist, um einen anderen bewohnbaren Planeten zu finden. Die ist auf jeden Fall lesenswert.

East of Eden von John Steinbeck

Das ist auch ein Klassiker, von dem ich schon viel gehört hatte. Ein massives Buch, eine Familiensaga über zwei Familien in Kalifornien im 19./20. Jahrhundert. Ich mag generell keine Charaktere die einfach nur böse sind, ohne irgendwelche positiven Eigenschaften, und davon gibt es in diesem Buch ungefähr zwei. Ein dritter entwickelt dann doch noch ein paar positive Eigenschaften, ist anfangs aber auch nicht sympatisch. Letztendlich wird das Buch von den Charakteren Samuel Hamilton und von Lee gerettet. Insgesamt muss man es aber nicht unbedingt lesen. Noch eine Anmerkung: Ich habe mich besonders für dieses Buch interessiert, weil jemand meinte, das war sein Lieblingsbuch, bevor es Just Kids von Patti Smith wurde. Wie ich dann aber feststellen musste, haben “Just Kids” und “East of Eden” überhaupt nichts gemeinsam.

Ancillary Justice von Ann Leckie

Dieser Debütroman von Ann Leckie hat alle wichtigen Science-Fiction-Preise gewonnen. Ob zu recht, kann ich nicht sagen, denn ich hab ja die anderen Nominierungen nicht gelesen, aber diesen Roman fand ich schon ziemlich originell und er hat sich auch recht schnell lesen lassen. Den würde ich auf jeden Fall weiterempfehlen.

Blood, Sweat and Pixels von Jason Schreier

Ein Buch über das Entwickeln von Videospielen am Beispiel vieler bekannter Spiele, von “The Witcher 3” über “Dragon Age: Inquisition” bis hin zu “Stardew Valley”. Würde ich auf jeden Fall empfehlen, wenn sich jemand für Videospiele interessiert. Und danach kann man sich dann über die guten deutschen Arbeitszeitgesetze freuen, wenn man zufällig in Deutschland in der Videospielebranche arbeitet.

So, es waren also nur neun Bücher in diesem Jahr, aber immerhin.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *