Liebe Blogleser,
wie ihr sicher alle gemerkt habt, war ich geraume Zeit abwesend. Ich habe ja aus Broome ein kurzes Update geschickt, aber es gibt natürlich viel zu erzählen. Anfangen will ich mit der Fahrt von Perth nach Albany Ende Juni.
Unsere Reiseleiterin von Perth nach Albany war sehr nett, Kate hieß sie, und nach einem kurzen Halt im Tuart Forest (wo es 30 Meter hohe Bäume gibt) ging’s ab nach Busselton, das für seine lange Jetty, also sein langes Pier bekannt ist. Dummerweise wurde die Jetty gerade repariert, was angeblich $24 Millionen kostet und 18 Monate dauert. Wir konnten die Jetty daher nur bis zum Souvenirladen betreten, aber immerhin.
Anschließend ging’s zu den Ngilgi Caves, ziemlich beeindruckenden Tropfsteinhöhlen, von denen ich sehr viele sehr schlechte Fotos gemacht habe. Meine Schwester und ich haben uns alles angeschaut und plötzlich bemerkt, daß der Rest unserer Gruppe verschwunden war. Offenbar hatten sie gedacht, wir müßten uns in der Höhle beeilen. Da ist ihnen schon was entgangen.
Vielleicht hat sich die Gruppe auch nur so auf den nächsten Halt gefreut, das “Wine Tasting” bei Evans & Tate. Das ist schon eine feine Sache, so eine Weinprobe. Richtig gut war der Muscato und Catching Thieves, und gelernt habe ich dabei, daß ein Wein, der “heavy” ist, ziemlich eklig ist. “heavy” und “complex” = bäh.
Anschließend ging’s in die Schokoladenfabrik, aber da war alles teuer und so haben wir nur etwas von den kostenlosen Proben genascht, bevor wir wieder weggefahren sind.
Der nächste Halt war dann der Margaret River. Selten habe ich so einen unspektakulären Fluß gesehen. Mir fallen gar keine Adjektive dazu ein.
Am nächsten Morgen haben wir uns einen ebenfalls unspektakulären Sonnenaufgang bei Nieselregen bei Cape Leeuwin angeschaut und sind dann zum Bicentennial Tree gefahren, einem 75 Meter hohen Baum. Er hat Eisenstangen in seinem Stamm, und wenn man unerschrocken ist, kann man hinaufklettern – was ich selbstverständlich gemacht habe. Früher hat man vom Baum aus Ausschau gehalten, ob irgendwo ein Buschfeuer ist. Als wir wieder unten waren, habe ich ziemlich bald einen ordentlichen Muskelkater im Bein gekriegt. Trotzdem waren der Baum und seine Besteigung für mich ein Highlight.
Anschließend ging’s noch zu einem Tree Top Walk und wir haben uns noch mehr alte, beeindruckende Bäume angeschaut. Manche hatten Stämme, die zum Teil durch Feuer oder ähnliches ausgehöhlt waren.
An diesem Tag waren wir dann auch am William Bay National Park, wo’s einen idyllischen Felsenstrand gibt und die Elephant Rocks, die sehr entfernt ausschauen wie eine Gruppe Elefanten. Dann ging’s zum Turndirrup Nationalpark, wo ich im Wasser einen Wal erspäht habe. Ich habe auch ein schlechtes Beweisfoto. Erst habe ich nur die Flosse gesehen und als ich aufgeregt allen davon erzählt habe, meinten die, “Naja, vielleicht war’s nur ein Fisch oder so.” Aber der liebe Wal hat sich netterweise doch nochmal blicken lassen.
Am nächsten Tag haben wir uns bei Albany ein Kriegsdenkmal und den Sonnenaufgang angeschaut. Es war ein bewölkter aber schöner Tag, zumindest war es trocken, und nach einem Spaziergang am Meer (Ellen Cove Walk) ging’s zur Sandalwood Factory, wo wir viel über Sandelholz gelernt haben. Zum Beispiel, daß es in Australien angebaut wird und ziemlich wertvoll ist. Besonders das Öl daraus.
Zum Mittagessen ging’s dann zum Castle Rock Estate zu einer weiteren Weinprobe und Thunfischsandwiches, und dann war die Reise auch schon fast wieder vorrüber. Dann stand nur noch die Fahrt nach Perth bevor, die den halben Tag gedauert hat, wobei ich neben unserem Fahrer Tony auf dem Beifahrersitz saß und mich lange und gut unterhalten habe und mir diverse Witze habe erzählen lassen.
In Perth waren wir dann wieder im Hostel “Witch’s Hat” untergebracht waren und uns seelisch auf die 21-tägige Tour nach Darwin vorbereiten konnten. Dazu bald mehr!
Alles in allem, auch wenn mein Bericht vermutlich etwas langweilig klingt, war es eine wirklich schöne Reise und die Mitreisenden waren nett und wir haben uns gut amüsiert.