Um den Westen Australiens zu erkunden, haben wir bei Adventure Tours (bzw. Western Xposure) eine 21-tägige Reise gebucht, die uns von Perth nach Darwin bringen sollte. Die letzten 9 Tage wechselte allerdings der Reiseleiter und zum Teil auch die Gruppe, aber dazu später mehr.
Von Perth aus ging es erstmal zur Pinnacles Desert, seltsamen Gesteinsformationen, durch die man etwas herumwandern kann. Wir sind also etwas herumgewandert und haben viele Fotos gemacht, dann hat unser Reiseleiter – Sasha – uns zu einer großen Sanddüne gefahren und Sandboarding war angesagt. Ich habe ja schon auf Kangaroo Island mal mein Glück im Sandboarding versucht, da war allerdings der Sand feucht und es ging daher ziemlich schwierig. Diesmal war der Sand gut und wir sind die Dünen heruntergebraust, daß es einem ganz anders geworden ist im Magen. Ich bin trotzdem mal vom Sandboard gepurzelt und hatte anschließend überall Sand – in der Jackentasche, in der Hosentasche, im Ohr… Lustig war es aber.
Vor Sonnenuntergang haben wir dann noch den “Leaning Tree” angeschaut, einen Eukalyptus, der von den starken Südwinden ständig angeblasen wird, so daß er gar nicht mehr aufrecht steht.
Am nächsten Tag ging’s dann zum Murchison Gorge. Es war viel Klettern angesagt, aber die Landschaft war toll, und ebenfalls an diesem Tag haben wir Nature’s Window gesehen, eine Gesteinsformation, die wie ein Tor oder eben ein Fenster aussieht. Auch der Weg dorthin ist toll und man hat eine tolle Aussicht.
Am Abend waren wir bei Shark Bay und haben erst etwas Zeit am Shell Beach verbracht, einem beeindruckenden Strand, der ganz aus
zerkleinerten Muscheln besteht, und als der Sonnenuntergang dann in vollem Gang war, sind wir noch etwas weiter zu einer Aussichtsstelle gefahren und uns von dort aus das Spektakel angeschaut. Das war wirklich ein beeindruckender Sonnenuntergang. Wie beeindruckend? So
beeindruckend, daß ich 86 Fotos davon gemacht habe. Anschließend haben wir zum Abendessen einen Wein getrunken (einen Sacred Hill rosé), und ich lag dann schon im Bett, als Deutschland gegen Argentinien im Fußball gewonnen hat, und irgendwann bin ich nachts aufgewacht und war desorientiert und dachte kurz, ich wäre daheim in Deutschland. Aber dann ist mir aufgefallen, daß ich zu Hause kein Stockwerksbett habe, und normalerweise auch keine anderen vier Leute in meiner Umgebung schlafen.
An Tag 3 ging’s nach Monkey Mia zur Delphinfütterung. Da werden Delphine im Meer gefüttert und man kann zuschauen und es sind viele Leute da und eigentlich sieht man nur die Flossen der Delphine. Wenn man ganz viel
Glück hat, darf man einem Delphin einen Fisch geben, aber ich war viel zu weit weg und so fand ich das ganze nicht besonders aufregend.
Aufregender fand ich da schon die Stromatoliten, auch wenn das im Prinzip nur komische krustige Brocken sind, die aus dem Wasser ragen. Aber das Faszinierende daran ist, daß es sie schon seit zwei Milliarden Jahren gibt. Zwei Milliarden! Und nicht nur das, es gäbe auch keine Menschen heute, wenn’s die Stromatoliten nicht gäbe, weil die nämlich den ganzen Sauerstoff gemacht haben, den wir zum Atmen brauchen. Alles in allem kann man die Stromatoliten also nur gernhaben.
Anschließend ging’s dann nach Coral Bay, wo wir am nächsten Tag diverse optionale Aktivitäten machen konnten. Meine Schwester und ich haben uns für eine Fahrt im Glasbodenboot über das Ningaloo Riff entschieden, was sich als sehr gute Wahl herausgestellt hat. Es war ja allein schon beeindruckend, wie gut man die Korallen durch den Glasboden gesehen hat, aber an zwei Stellen konnte man dann auch noch ins Wasser zum Schnorcheln, was wir trotz der Kälte auch gewagt haben. Schnorcheln ist toll. Am Anfang war es schon seltsam, durch den Mund atmen zu müssen, aber daran habe ich mich schnell gewöhnt und war vollends fasziniert von den Korallen und den Fischen. Der erste Fleck zum Schnorcheln hatte viele tolle Korallen, am anderen Fleck gab es keine Korallen aber dafür viele große Fische.
Nach dem Mittagessen waren wir dann noch so etwas am Strand gesessen und haben uns gut mit einer Kolumbianischen und einer Kanadischen Mitreisenden unterhalten, bis es dann am Nachmittag weiter nach Exmouth ging.
In Exmouth hätte man noch einige andere Aktivitäten extra bezahlen können, und erstaunlich viele aus der Gruppe haben nochmal $350 hingeblättert, um mit den “whale sharks” zu schwimmen. Ich bin dazu aber eine zu große Filzlaus und es war auch bisher noch nie mein Traum, mit solchen Fischen herumzuschwimmen. So sind wir dann einfach so am Ningaloo Riff geschnorchelt, und es war auch so toll. Einmal habe ich einen Stingray auf dem Boden gesehen und bin natürlich schnellstens in die andere Richtung weggeschwommen, und auch sonst bin ich einfach ein paar Fischen hinterhergeschwommen und habe zugeschaut, wie sie die Korallen angeknuspert haben. Am liebsten wäre ich ins Korallenriff eingezogen, so viel Spaß hat es gemacht, da herumzuschwimmen. Das Ningaloo Riff hat ja gegenüber z.B. dem Great Barrier Reef den Vorteil, daß es direkt am Strand anfängt und man nicht erst mit einem Boot weit hinausfahren muß, um hinzukommen.
Die ganzen Leute aus unserer Gruppe, die die $350 ausgegeben hatten, haben es übrigens alle nicht bereut sondern haben geschwärmt, wie toll alles war. Nicht nur die “whale sharks”, sondern auch die “manta rays” wären so toll gewesen, und Schildkröten hätten sie gesehen, und alles war viel besser, als sie je gedacht hätten.
Nach Exmouth sind wir dann in den Karijini Nationalpark gefahren. Dazu bald mehr in einem weiteren Eintrag.