Inzwischen haben wir uns die Ostküste Australiens praktisch komplett angeschaut. Von Sydney nach Cairns mit dem Greyhound, mit Stops in Woolgoolga (zum Surfen), Byron Bay (wo wir wegen des schlechten Wetters nicht mal bei den Julian Rocks tauchen konnten), Brisbane (wo wir diverse Museen angeschaut haben), Noosa Heads (wo das Wetter endlich schön wurde), Fraser Island (der größten Sandinsel der Welt), Agnes Water (zum Motorradfahren mit Scooteroo und zum Tauchen bei der Lady Musgrave Island, was wirklich toll war). Von Airlie Beach aus haben wir dann die Whitsunday Islands besegelt und am Riff geschnorchelt und getaucht (auch wieder toll), dann haben wir Townsville besucht (mit dem “Reef HQ”-Aquarium mit Schildkrötenkrankenhaus und mit Tagesausflug nach Magnetic Island zum Wandern) und letztendlich ging’s dann nach Cairns, von wo aus wir den Regenwald an Cape Tribulation besucht haben, die Tablelands, und schließlich auch noch mit der Skyrail nach Kuranda sind, wo man in einer kleinen Kabine über den Regenwald fliegt (eine Seilbahn eben).
Nachdem ich ja nach unserem Tauchkurs damals im 17 Grad kalten Wasser von Manly (bei Sydney) noch nicht so genau wußte, was so toll am Tauchen sein soll, habe ich meine Meinung inzwischen revidiert, denn als wir bei der Lady Musgrave Island getaucht sind, am südlichsten Zipfel des Great Barrier Reef, hatten wir 25 Meter Sicht, haben viele Korallen und Fische und sogar eine Schildkröte gesehen, und das Wasser war auch warm. Bei dem Tauchgang, dem ersten seit wir unseren Tauchschein haben, mußten wir dann auch keine Übungen mehr vorführen, und obwohl wir das mit der “buoyancy” (also dem Schweben im Wasser) noch nicht so gut konnten, war es trotzdem wirklich toll. Da hat dann auch alles mit dem Druckausgleich in den Ohren geklappt, was mich sehr beruhigt hat. Man lernt, daß man einen Druckausgleich in den Ohren macht, indem man sich seine Nase zuhält und dann dagegen bläst. Aus irgendeinem Grund geht das bei mir aber nicht richtig, so daß ich stattdessen schlucke. Aber bei den letzten zwei Tauchgängen beim Tauchkurs ging das nicht richtig, und meine Ohren haben noch Tage danach wehgetan. Darum habe ich sofort eine Googlesuche über den Druckausgleich gestartet (das macht man heutzutage so…) und einen “Diver’s Guide To Ears” gefunden, der das “Toynbee Maneuver” vorschlägt: die Nase zuhalten und gleichzeitig schlucken. Das hat bei den Tauchgängen nach dem Tauchkurs dann auch wunderbar funktioniert und so hatte ich beim Tauchen keine Probleme und auch danach keine Ohrenschmerzen.
Der zweite Tauchgang war dann bei den Whitsunday Islands und war trotz schlechter Sicht auch toll, weil’s auch hier wieder viele Korallen und interessante Fische gab. Allerdings hat der Tauchführer mit seinen Riesenflossen mehrere Male die Korallen berührt und bei einer sogar ein Stück abgebrochen, was ich schon schlimm fand. Wenn er erfahren genug ist, ein Tauchführer zu sein, sollte er eigentlich besser aufpassen können, was seine Flossen berühren.
Was Cairns angeht, da war es schrecklich heiß, und der Ausflug nach Cape Tribulation war auch etwas langweilig. Lediglich das “Exotic Fruit Tasting”, daß wir für $20 zusätzlich gebucht hatten, war richtig gut. Der Ausflug in die Tablelands mit “On The Wallaby” war da schon viel besser. Ein Tagesausflug, bei dem der Tourguide uns praktisch nonstop mit interessanten Infos bombardiert hat, Spaziergänge im Regenwald, Lookouts, zwei Wasserfälle und ein See, von dem aus man Schildkröten beobachten konnte. Diese Tour würde ich durchaus weiterempfehlen, die “Cape Tribulation”-Tour kann man sich meines Erachtens sparen.