Mein Graufilter und ich

Heute bin ich mit Kamera, Graufilter, Stativ und – ganz wichtig – Schnellwechselplatte durch Frankfurt gezogen. Erst hat es genieselt, was nicht so toll war. Ein Regenschirm wäre gut gewesen, um mein Objektiv nicht zu betröpfeln. Wie man beim folgenden Bild meines Frühstücks sehen kann, hat sich ein Tropfen unten auf meinem UV-Filter breitgemacht. Pff.

Caramel Macchiato, Zitronenkuchen und Schmutz auf der Linse.
Caramel Macchiato, Zitronenkuchen und Schmutz auf der Linse.

Es wurde dann zum Glück wieder trockener, sodass ich meinen ND-Filter, einen Haida Slim ND3.0, am Römerberg ausprobieren konnte. Das folgende Bild wurde bei f/22 und einer Belichtungszeit von 60 Sekunden gemacht. Die Farben und Schärfe habe ich mit PaintShop Pro etwas nachbearbeitet.

(f/22, 60.6s ) Der Römerberg ist irgendwie schief.
(f/22, 60.6s ) Der Römerberg ist irgendwie schief.

60 Sekunden waren leider nicht genug, um die Leute herauszufiltern, aber ich wüsste jetzt nicht, wie ich eine noch höhere Belichtungszeit herzaubern könnte. f/22 ist die kleinste Blende, die ich habe, und noch längeres Belichten würde dann das Foto überbelichten. Das heißt, ich weiß natürlich schon, wie ich eine höhere Belichtungszeit herzaubern könnte: durch Hintereinanderschalten mehrerer ND-Filter, aber ich habe nur einen (guten).

Auf dem Weg zum Mainufer, wo sich so ein Graufilter ja erst richtig bewährt, habe ich einen Schnappschuss von diesem hübschen Haus gemacht. Da brauchte ich gar keinen ND-Filter, weil gar keine Leute davor herumgelaufen sind.

f/5.6, 1/320s. Mit f/14 hätte ich nicht so viel nachschärfen müssen.
f/5.6, 1/320s. Mit f/14 hätte ich nicht so viel nachschärfen müssen.

Auch dieses Gebäude ist ja schon wieder schief ohne Ende (ich konnte mich nicht davorstellen, da war ein Brunnen), aber hier hab ich mal die Perspektivkorrektur von PaintShop Pro ausprobiert.

So, jetzt ist es nicht mehr so schief.
So, jetzt ist es nicht mehr so schief.

Faszinierend. Jetzt bräuchte ich nur noch eine Option, die den Himmel schön blau macht.

So, hier haben wir nun ein Bild vom Mainufer, das ich im Auto- oder Ohne-Blitz-Modus gemacht habe.

f/11, 1/160s
f/11, 1/160s

Hier kam dann sogar mal etwas blauer Himmel zum Vorschein, was mir natürlich sehr gelegen kam. Nun das Ganze noch mal mit Graufilter:

f/22, 59.3s
f/22, 59.3s – Da fährt mir glatt ein Boot durchs Bild!

Diese Aufnahme hat nun keine Passanten mehr in der Forsythie und das Wasser ist weich. Aber insgesamt wirkt alles etwas ausgewaschen und unscharf. Hier noch mal im Detail:

Mit und ohne ND-Filter
Ein Unterschied wie Tag und Nacht!

Aber dafür wurden die Bildbearbeitungsprogramme ja erfunden. Etwas nachgeschärft und einmal “One Step Photo Fix” bitte!

Na, also. Geht doch.
Na, also. Geht doch.

Sonnenschein wäre dem Bild vielleicht trotzdem zuträglich gewesen, aber so finde ich es eigentlich auch recht hübsch.

Abschließend will ich noch kurz zeigen, wie sich mein Zweitfilter so schlägt. Es ist ein K&F Concept Slim Fader, der zwei Gläser hat, die man gegeneinander verschieben kann, und dann wird es entweder heller oder dunkler. Auf der maximalen Stufe ergibt sich Folgendes:

(f/22, 27.8s) Verdunkelt nur, wo er gerade Lust hat.
(f/22, 27.8s) Verdunkelt nur, wo er gerade Lust hat.

Bei niedrigerer Stufe wurd es allerdings gleichmäßiger:

(f/22, 9.3s) Viel mehr als 9 Sekunden geht hierbei nicht, sonst wird überbelichtet.
(f/22, 9.3s) Viel mehr als 9 Sekunden geht hierbei nicht, sonst wird überbelichtet.

Hier zum Vergleich noch mal mit dem Haida-Filter. Die drei Bilder sind alle nicht nachbearbeitet (nur verkleinert).

f/22, 63s
f/22, 63s

Irgendwann muss ich das Ganze auch noch mal nachts wiederholen, denn dann kann ich noch wesentlich länger belichten.

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