2019 KW 35 & 36 – Urlaub in Spanien und Portugal

Hallo liebe Freunde des Wochenrückblicks! Ihr fragt euch vielleicht, warum es in letzter Zeit so ruhig hier war. Na, ganz einfach: Ich war im wohlverdienten (jawohl!) Urlaub. Der Mensch lebt ja nicht zum Arbeiten allein. Deshalb blicke ich jetzt auf den Urlaub zurück, also macht es euch bequem, denn das wird jetzt etwas länger!

KW 35 – Murcia, Cartagena, La Manga

Am 27. August sind wir mit Ryanair nach Alicante geflogen, um dort (bzw. in Murcia, 1h mit dem Bus entfernt) unseren neuen Neffen zu besichtigen. Ryanair sind günstig, aber für Sitzplätze nebeneinander wollen sie extra bezahlt werden. Deshalb setzen sie standardmäßig auch Leute, die gemeinsam buchen, auseinander. Ich finde das doof und zahle diese 7,- EUR aus Prinzip nicht, aber es hat den Effekt, dass kurz vor dem Start noch mal alle den Sicherheitsgurt lösen und wild die Plätze tauschen. Verrückt.

Der Neffe ist äußerst niedlich und hat gute Lungen, die alle paar Stunden zum Einsatz kommen, wenn ihn mal wieder der Hunger plagt. Außer essen und schlafen hat er noch keine merklichen Hobbys. Eigentlich wie meine Kater.

An einem Tag haben wir einen Tagesausflug nach Cartagena gemacht, wozu uns unsere Gastgeber ihr betagtes Autolein zur Verfügung gestellt haben.

Cartagena - Römisches Theater
Das römische Theater in Cartagena, auf dem mal ein Armenviertel stand.

In Cartagena gibt es ein römisches Theater (Wikipedia (Englisch)), von dem man lange vergessen hatte, dass es das gab. Offenbar wurde das zwischen 5-1 v. Chr. gebaut, irgendwann hat dann jemand einen Markt drauf gebaut, der ist dann eventuell abgebrannt, dann hat man eine Kathedrale darauf gebaut und als die im spanischen Bürgerkrieg kaputt gegangen ist, hat man das Theater wieder entdeckt. Inzwischen gibt es da also dieses Museum und man kann sich ansehen, was noch übrig ist.

In den Museen in Murica ist immer wieder davon die Rede, wie überall Muslime waren, bis dann die Christen kamen und die Muslime gehen mussten, oder so ähnlich. Ich finde das etwas dubios und hätte mir hier eine etwas ausführlichere Beschreibung gewünscht. Ich nehme an, sie haben sie nicht freundlich gebeten und sie sind sicher auch nicht freiwillig gegangen.

Cartagena
Ein Blick auf Cartagena. Da habe ich schon schönere Städte erlebt.

Abgesehen vom römischen Theater ist Cartagena eine ziemlich hässliche Stadt. Es ist offenbar kein Geld da und die Gebäude, die man so sieht (wie oben die Gegend gleich neben dem römischen Theater), sind alles andere als hübsch.

Als wir hier nun also schön die Gegend erkundet haben, haben wir leider das Mittagessen verpasst, also haben wir ein Eis gegessen und sind dann weiter nach La Manga.

Von La Manga, bzw. La Manga del Mar Menor (Wikipedia) hatte ich noch nie gehört, aber das ist quasi ein Sandstreifen, der das Meer von einem Salzsee trennt. Klingt idyllisch? War es wahrscheinlich auch, bevor es zur Touristenhochburg wurde.

La Manga
La Manga aus der Ferne.

Hier sieht man, wenn auch etwas klein, wie La Manga von der Ferne aussieht – übersät mit riesigen Hotels und Ferienwohnungen. Eine große Straße führt durch die Mitte, links und rechts Hotels und dahinter jeweils das Meer bzw. der Salzsee.

La Manga - Hauptstraße
Die Hauptstraße von La Manga.

Wir haben dann irgendwo angehalten und sind mal zum Meer gelaufen – es war sehr warm und angenehm und da war es fast etwas schade, dass wir unsere Badesachen nicht eingepackt hatten. Es gab ein paar Wellen, das Meer hatte einen wunderschönen Farbverlauf und ich verstehe schon, warum Freunde des Badeurlaubs sich hier zum Urlaub hinbegeben. Aber andererseits frage ich mich schon auch, wie La Manga aussähe, wenn es naturbelassen wäre…

Cartagena - Schuhe am Strand

Wenn man sich die Schuhe wieder anzieht und sich um 180 Grad dreht und losgeht, ist man in etwa 2 Minuten auf der Salzsee-Seite von La Manga. Dort gibt es kaum Wellen, aber hier kann man ein Boot mieten oder einen Jetski und so weiter.

La Manga Salzsee
Die dem Salzsee zugewandte Seite. Mir gefiel diese Wasserflasche.

Wir sind dann noch bis zum Ende der Straße gefahren (man kann sich das bei Google Maps ansehen, die Straße geht nicht durch sondern hört irgendwann auf) und haben uns dann nach Abendessen umgesehen. Inzwischen war es so gegen 18 Uhr, also eine gute Zeit fürs Abendessen, denke ich mir als Deutsche. Tja, Pustekuchen. Alles noch geschlossen, und wenn man in ein Restaurant gegangen ist, aus dem Musik kam und bei dem die Tür weit offen stand, haben sie einen verwundert gefragt, was man denn will. Es ist eben einfach abwegig, dass man um 18 Uhr essen will! Ich nehme an, die haben da nicht so viele deutsche Touristen.

Wie dem auch sei, wir haben dann über Google ein angeblich geöffnetes Restaurant etwas mittiger in Cartagena gefunden und haben dort so gegen 18:30 Uhr gegessen, und obwohl sie uns bedient haben, waren wir die ganze Zeit die einzigen Leute dort und man hatte trotzdem irgendwie das Gefühl, dass sie abends ihrer Familie erzählt haben, dass komische Leute um halb sieben zum Essen da waren.

Ceviche
Ceviche – mmh, lecker.

Ich habe Ceviche gegessen, ein Gericht angeblich aus rohem Fisch mit würziger Zitrussoße. Tja, denkt ihr etwa, ich esse einen Burger oder Spaghetti? Nein, nein! Ich habe mich auf eine kulinarische Entdeckungsreise begeben! Auch wenn es offenbar nur eine Vorspeise war, aber das war aus der Speisekarte irgendwie auch nicht ersichtlich.

Am nächsten Tag haben wir mit dem Neffen und seinen Eltern das Santa-Clara-Kloster angeschaut (zu dem nur die spanische Wikipedia einen Eintrag hat), das auch wieder so ein mysteriöses Kloster ist, das auf einem Schloss der Mauren errichtet wurde oder daraus hervorging.

Kathedrale
Die Kathedrale in Murcia.

Ansonsten haben wir die restlichen Tage in Murica sehr ruhig verbracht. Mein Gesicht ist angeschwollen, ob als allergische Reaktion auf die Sonnencreme, auf meine Gesichtscreme oder auf die Sonne selbst, wer weiß. Aber das war auch die gesamte Aufregung. Es gab noch eine Kathedrale, die wir besichtigt haben, aber sonst war es vor allem heiß und eine lange Siesta war empfehlenswert.

KW 36 – Madrid und Portugal

Kommen wir nun langsam zu KW36 – bei mir beginnen die Wochen ja gerne mal am Sonntag, und am Sontag (1.9.) sind wir morgens mit dem Zug von Murcia nach Madrid gefahren. (Er kam erst mit 40 Minuten Verspätung.)

In Madrid waren wir in einem Hotel mit dem doofen Namen “Only You”, aber es hat mir sehr gut gefallen. Das Zimmer war groß und ruhig, das Bad war auch geräumig, alle waren äußerst freundlich und wir haben einen kostenlosen Willkommensprosecco bekommen. Abends haben wir oben auf der Dachterasse gegessen (wo es am nächsten Morgen auch ein riesiges Frühstücksbüfett gab), da ist ein Restaurant namens Sép7imo (das die sieben Todsünden zum Thema hat oder so ähnlich). Da haben wir sehr leckeres Sushi gegessen und einen komischen Tiramisu-Nachtisch, der in einem Blumentopf kam. Wieso nicht? Nicht gerade günstig, aber es war – na, ihr wisst ja, eine kulinarische Entdeckungsreise und so weiter.

Sushi
Teures Sushi bei Sép7imo.

Ansonsten haben wir uns in Madrid das Prado-Museum und das Thyssen-Museum angeschaut. Im Prado waren wir schon mal irgendwann auf der Durchreise abends. Wenn man sich brav hinten anstellt, kann man zwei Stunden vor Ende der Öffnungszeit nämlich kostenlos hinein, aber das ist dann irgendwie ein Gehetze, also haben wir diesmal brav 15,- EUR Eintritt pro Person gezahlt und uns das Museum ausführlicher angeschaut.

Im Prado gibt es so Sachen wie Gemälde von Hieronymus Bosch, wenn man mal wieder so richig Albträume kriegen will, oder das berühmte Gemälde von Goya, wenn man sagen will, “Das hab ich schon mal in echt gesehen!” – aber mein Lieblingsbild im Prado ist Parache, el bailador von José Tapiró y Baró. Das hängt aber auch über meinem Schreibtisch. :)

Das Thyssen-Museum haben wir uns dann am Montag angesehen, das ist auch nicht weit vom Prado (und von unserem Hotel) entfernt. Es wurde uns von meiner Kollegin empfohlen. Es ist kleiner und außerdem erfreulicherweise montags kostenlos und hat uns sehr gut gefallen. Hier gibt es von Salvador Dalí und Degas über Albrecht Dürer und Monet bis zu Edward Hopper und Mark Rothko so ziemlich alles. Mir haben besonders die Gemälde von John Atkinson Grimshaw gefallen, der Hafen und Städte in England gemalt hat.

Ansonsten sind wir mal zum Jux mit einem Lime E-Scooter herumgefahren. Das war witzig, aber günstig ist es nicht und wird jetzt vermutlich eh komplett überreguliert und dann aussterben wie Segways.

Montagabend sind wir dann mit dem Nachtzug (der auch verspätet war) nach Portugal gefahren, das war eine interessante Erfahrung. Die Kabine war so eng, dass man kaum Platz für den Koffer hatte, und um 3 Uhr morgens hat jemand laut an die Tür geklopft, weil wir gerade über die Grenze gefahren waren und sie unsere Ausweise sehen wollten. Um 4:30 Uhr haben sie dann noch mal geklopft, weil wir kurz vor Coimbra waren. Nicht die bequemste Art zu reisen, so ein Nachtzug, aber eine interessante Erfahrung für jeden Schlaftouristen und ich habe auf jeden Fall auch schon schlechter geschlafen.

Abendessen in Portugal
Abendessen in Portugal

In Portugal konnte ich dann gut entspannen. Das Internet ist dort schlecht und so habe ich viel gelesen und im Schatten gesessen oder auf der Hängematte herumgelegen. Auch im Pool war ich manchmal, denn nachmittags ist es da gerne mal 30 Grad warm geworden, die Nächte waren dann mit 15 Grad aber angenehm kühl.

Aufregend war, als wir eines Morgens von Hubschraubern geweckt wurden, die bei einem Waldbrand nicht weit entfernt im Einsatz waren.

Löschhubschrauber
Ein Löschhubschrauber oder vielleicht ein Regenbogenhubschrauber.

Es gab zwei Stück, die ihr Beutelchen mit Wasser gefüllt haben und dann einen Berg weiter auf dem Waldbrand wieder entleert haben. Laut fogos.pt ging das Feuer schon um 2 Uhr früh los und es waren 221 Feuerwehrleute im Einsatz. Um 9:14 Uhr haben sie es als gelöscht erklärt.

Löschhubschrauber
Hier wird das Feuer gelöscht.

Tja, und dann war der Urlaub leider auch schon bald wieder vorbei. Am 9. September sind wir mit Lufthansa zurückgeflogen und damit wisst ihr über KW35 und KW36 jetzt Bescheid. Morgen gibt es aber wieder einen Wochenrückblick, denn ihr seid sicher schon gespannt wie ein Flitzebogen, wie ich KW37 verbracht habe! Bis dann!

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