Hallo, liebe Freunde des Wochenendes! Wir haben uns ja lange nicht mehr gelesen, denn ich war im Urlaub! Wir haben mit unserem Mitbewohner Frankreich und den Schwarzwald unsicher gemacht, und es war sehr nett, auch wenn ein Urlaub mit einem kleinen Mitbewohner schon was ganz anderes ist als ohne. Allein schon das Gepäck, das man für einen Mitbewohner braucht, ist für ein normalgroßes Auto eine echte Herausforderung.
Wir waren allerdings in den Bergen in der Nähe von Annecy, und die Gegend war wirklich sehr schön. Vielleicht sollte man öfter die Alpen besuchen!
Danach waren wir noch ein paar Tage in Annecy selbst, einer sehr schönen Stadt, die ja auch die Partnerstadt meiner Heimatstadt ist. Ich war da also schon mal vor 100 Jahren mit einem Schüleraustausch, aber da weiß ich nur noch, dass ich mir einen Sonnenbrand auf dem Kopf geholt habe. Eine Straße in der Stadt kam mir auch bekannt vor, aber das habe ich mir vielleicht nur eingebildet.
Nun 100 Jahre später kann ich sagen, dass Annecy und besonders ihr See schon wirklich sehr hübsch ist, wie man auch auf dem Bild oben sehen kann. Das Bild ist von einem Restaurant aus aufgenommen, das Le Balcon Du Lac heißt, wo wir eigentlich mit einer größeren Gruppe essen wollten. Man kurvt dazu auf einer unangenehmen Bergstraße herum, und wenn man endlich oben angekommen ist, ist alles zugeparkt (besonders sonntags), man kann weder halten noch parken noch essen, zumindest wenn man nicht vorher reserviert hat. (Und selbst wenn man reserviert hätte, wüsste ich nicht, wo man da parken könnte.) Man kann sich aber kurz ins Halteverbot stellen, um ein Foto zu machen – immerhin!
Wie man vielleicht auch sieht, gibt es in Annecy Gleitschirmflieger, und als wir da waren war das Wetter wirklich traumhaft. Sehr sommerlich und warm, sonnig, und abends wurde es dann angenehm kühl. Fürs Gleitschirmfliegen war das Wetter offenbar ideal und man hat sehr viele gesehen, die dann teilweise auch direkt am See landen. (Der Mitbewohner war unbeeindruckt, aber er weiß noch nicht, dass Menschen normalerweise nicht durch die Gegend fliegen.)
Ich will ja nicht angeben, aber wir sind ja alte Gleitschirmprofis – wir sind beide jeweils schon zweimal in unserem Leben alleine von einem Berg gehüpft. (Und wenn das Wetter nicht immer so schlecht wäre, wären wir noch viel öfter gehüpft!) Wie dem auch sei, wir haben uns dann kundig gemacht, wo man einen Tandemflug machen kann, und haben das schöne Wetter ausgenutzt und uns an jemanden drankgekettet, der vom Berg gesprungen ist. Das war prima, das hätte auch gerne noch etwas länger dauern können. Da wurden wir dann auf der anstrengenden Bergstraße den Berg hochchauffiert und oben dauerte es keine 5 Minunten, bis man in der Luft war. Hier kann man sich die Startbahn anschauen, die ist in echt sogar noch etwas steiler. Laut dem Tandempilot braucht man in Frankreich übrigens gar keinen Schein, um einen Gleitschirm zu fliegen.
Auch sind wir mal mit einem Pedelec am Lac d’Annecy entlanggefahren, das war auch sehr lustig. So ein Pedelect macht Spaß, da kann man auch ohne große Kraftanstrengung einen Berg hinauffetzen. So was hätte ich auch gerne, aber E-Bikes sind schon teuer. Zum gleichen Preis bekäme man wahrscheinlich auch schon eine Vespa. Und die Vespa wird wahrscheinlich weniger oft geklaut, wenn man keinen Platz im Fahrradkeller findet.
Kulinarisch hatte ich mir einiges vorgenommen – eine Mille-Feuille essen, das hab ich gemacht (war OK aber schwierig zu essen). Eine île flottante wurde mir schon vorher versprochen, die war sehr lecker. Dann wollte ich eine citron pressé, weil der Guardian davon geschwärmt hat, die gab es aber nirgends. Außerdem wollte ich ein Raclette, weil wir ja in den Alpen waren, aber das ist leider nichts geworden, weil das Raclette-Restaurant kein Raclette auf der Terasse serviert hat. So musste ich mich mit einem mit Käse gefüllten Brotlaib (Brenzin) zufrieden geben, der war aber auch nicht schlecht.
Im Schwarzwald hatten wir dann einen schönen Tag, um um den Titisee herumzulaufen und uns mit einem Eis abzukühlen, und am zweiten Tag war es kalt und regnerisch und wir mussten uns bei einem Kaffee wärmen.
Der Urlaub ging dann allerdings den Weg vieler Urlaube, er war plötzlich vorbei, und zu allem Überfluss war ich dann auch noch erkältet. Aber der Alltag hört ja deshalb nicht auf! Wir haben uns dann eine neue Waschmaschine kaufen müssen, nachdem die alte vor dem Urlaub aufgrund einer sich komplett zersetzenden Wolldecke den Geist aufgegeben hat (O-Ton des Waschmaschinenreparaturmenschs: “Also so was habe ich überhaupt noch nie gesehen.”), und jetzt haben wir eine von Miele, die angeblich mehr als doppelt so lang wie andere Waschmaschinen halten soll (wenn man keine Wolldecken drin wäscht, die sich zersetzen). Und weil der Waschmaschinenladen neben dem Ikea ist, habe ich mir noch ein schickes Regal für den Balkon gekauft.
Apropos Garten, da hatten wir diese Woche auch einen sehr überraschenden Besuch im 8. Stock, und nun haben wir eine Walnuss im Katzengras:
Und das war’s dann für die letzten drei Wochen auch. Genießt den Rest des Wochenendes, spielt euch schön, und dann bis zum Music Monday wieder!
